Was, neun Monate? Nun, zumindest werden zu diesem Zeitpunkt die ersten Weichen gestellt, etwa alle Beteiligten über die stattfindende Wahl informiert. Dazu gehören nicht nur die internen Fachbereiche, sondern auch die beteiligten Partnerrechenzentren. Urlaubs- und Projekttermine werden ggf. angepasst und Aufträge an Druckereien terminlich vorgeplant.
Sechs Monate vorher: es kommt Bewegung rein
Haben sich bislang die Rechenzentren untereinander abgestimmt, so holen wir jetzt langsam die Kommunen ins Boot. Die kdvz übernimmt auf Wunsch viele Einzelaufgaben, vieles können oder müssen die Kommunen aber auch selbst tun. Wer kümmert sich um Wahlscheinvordrucke? Wer erstellt das Wählerverzeichnis?
Die zentrale Wahlsoftware, der votemanager, wird mit den Daten zur Wahl gefüttert und für jede Kommune eingerichtet. Auch hierbei haben sowohl kdvz als auch die Wahlteams in den Kommunen ihre spezifischen Aufgaben.
Dann wird es wieder analog und das Team Meldewesen kommt ins Spiel: wie viele Wahlbenachrichtigungen müssen ungefähr gedruckt werden? Zu diesem Zweck werden eine erste grobe Wahlberechtigten-Abfrage gestartet und Angebote bei Druckereien eingeholt.
Parallel frischen die Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungen ihre Kenntnisse der Wahlsoftware auf, und „Neue“ erhalten Basisschulungen im votemanager. Seit dem Corona-Jahr 2020 finden diese Schulungen online durch Webinare statt, worüber sich auch das Klima freuen dürfte …
Vier Monate bis zur Wahl:
Der Bundeswahlleiter (Öffnet in einem neuen Tab) hat inzwischen einen Leitfaden für die Durchführung der Wahl herausgegeben. In diesem finden sich zum Beispiel Empfehlungen, wie die Wahlbenachrichtigung oder der Wahlschein textlich zu formulieren sind. Danach richten wir uns natürlich – dennoch entscheidet jede Kommune selbst darüber.
Wer darf überhaupt wählen und wie findet man das heraus?
Beim Aufbau des Wählerverzeichnisses ist endgültig Team Meldewesen am Zug: Wer ist zu bestimmten Fristen an einem Ort gemeldet? Wer ist zugezogen, weggezogen, verstorben? Wer ist aus dem Ausland nach Deutschland zurückgezogen und möchte nun zuhause wählen?
Zu diesem Zweck wird das Wahlereignis nicht nur im votemanager, sondern auch in der Software zum Meldewesen (OK.EWO) angelegt, das später für die Wählerverzeichnisse erforderlich ist.
Parallel beraten und begleiten wir die Wahlleitungen und Wahlbüros in den einzelnen Verwaltungen: Sind alle Daten fristgemäß eingetragen? Wie berufe ich noch mal Wahlhelferinnen und Wahlhelfer ein? Wie kann ich …? Warum …?
Acht Wochen vor der Wahl: wie läuft es so?
Wo Software und Menschen zusammenarbeiten, gilt es Abläufe zu testen. Hierfür werden im Abstand von einigen Wochen zwei Testwahlen durchgeführt, die den Wahlabend simulieren.
Schnellmeldungen werden in den Kommunen eingegeben und die internen und öffentlichen Ergebnispräsentationen aufbereitet. Hierfür werden oft die Zahlen der letzten Wahl verwendet, um eine realitätsnahe Simulation zu erzielen. In diesem Prozess fallen am ehesten fehlende Parameter oder Probleme im Ablauf auf und können nachgebessert werden.
Schließlich werden von den Netzwerkern und Systemadmins im Rechenzentrum der kdvz auch die Server noch einmal auf Herz und Nieren geprüft, ob sie der Last der Zugriffe am Wahlabend standhalten.
Der letzte Countdown läuft: 42 Tage vor der Wahl
Jetzt wird's richtig ernst, denn die 42-Tage-Frist ist gesetzlich festgelegt: Die finalen Wählerverzeichnisse werden aufgebaut, damit die Wahlbenachrichtigungen gedruckt werden können. Diese nehmen dann ihren Weg zu den vorher ermittelten Wahlberechtigten. Für die Anträge und den Versand der Briefwahlunterlagen sind dann wieder die Kommunen oder Partnerrechenzentren selbst verantwortlich, denn diese müssen mit den Wählerverzeichnissen im Meldewesen abgeglichen werden.
Von der kdvz kommt traditionell zwei Wochen vor der Wahl ein letztes Rundschreiben an die Kommunen mit genauen Fristen, Uhrzeiten und anderen Tipps. („Benutzen Sie bitte bitte nicht den Internet Explorer“ …)
Der Wahlabend naht
Das ganze Wahlteam, meist auch die Geschäftsleitung, ist am Wahltag in der kdvz. Weitere Fachleute haben Rufbereitschaft. Alle Prozesse und Abläufe werden sorgfältig überwacht und begleitet. Jetzt können Sie am Sonntag in aller Ruhe ins Wahllokal gehen und Ihre Stimme abgeben.
Bei der kdvz sind es dann manchmal die ganz einfachen Dinge, an die zum guten Schluss noch gedacht werden muss. Wer hat den Schlüssel für das Gebäude und kann die Alarmanlage abschalten? Und ganz wichtig: Wer bestellt die Pizza?
Und auf dem Flur?
Nach der Wahl sind es nicht nur die „Neuen“ in der kdvz, die dem Wahlteam auf dem Flur respektvoll nachschauen. Und die Kolleginnen und Kollegen vom Wahlteam? Erholen, durchatmen, Urlaub? Klar, kein Problem – aber wussten Sie, dass die nächste Landtagswahl in NRW schon in neun Monaten stattfindet?